Wärmepumpen

Umweltenergie nutzen

Die Welt steht vor einer riesigen Herausforderung: Aufgrund der drastischen globalen Klimaerwärmung ist die Abkehr von fossilen Energieträgern notwendig. Das Problem dabei ist jedoch, dass derzeit noch nicht genügend erneuerbare Energie zur Verfügung steht, um den vorhandenen Energiebedarf zu decken. Was also tun?

Die Nutzung von Umweltenergie (z.B. aus Luft, Erdreich oder Grundwasser), wie sie mit Wärmepumpen möglich ist, verringert unseren Energieverbrauch. Jenachdem welche Gegebenheiten in Deinem/Ihrem Haus vorliegen, sinkt mit einer Wärmepumpe der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser auf ein Fünftel bis ein Drittel des Verbrauchs einer Gas, Öl oder Stromdirektheizung.

Wärmepumpenheizung richtig planen

Es ist heute sogar in den Nachrichten zu lesen: Es fehlen Fachkräfte, welche Wärmepumpenheizungen planen und einbauen können. Dabei ist alles garnicht so schwer, solange das Grundprinzip der Wärmepumpe verstanden wird und nicht einfach weiter wie für Gasheizungen geplant wird.

Der Energieverbrauch einer Wärmepumpe steigt, je größer die Differenz der beiden Temperaturniveaus Quelle (z.B. Außenluft) und Senke (z.B. Heizkörper) sind.

Außerdem ist zu beachten, dass eine Wärmepumpe auch höherem mechanischem Stress als eine Gasheizung unterliegt und von daher nicht ständig aus- und wieder eingeschaltet werden sollte. Das bedeutet für die Praxis: Eine Wärmepumpenheizung sollte so passend wie möglich zum Bedarf - also dem Haus - dimensioniert werden. Dadurch werden viele Kriterien gleichzeitig erfüllt:

  • Betrieb im optimalen Betriebspunkt für hohe Effizienz
  • Leiser und gleichmäßiger Betrieb für eine lange Lebensdauer der Wärmepumpe
  • Dem Bedarf angepasste Betriebsweise für höchsten Komfort für Nutzer:innen

Worauf kommt es an?

Für einen effizienten Wärmepumpenbetrieb müssen sowohl die Wärmequelle (Luft, Erdreich oder Grundwasser) als auch die Wärmesenke (Heizkörper, Flächenheizungen, Luftheizung) dem Bedarf entsprechend optimal erschlossen und passend dimensioniert werden.

Hier liegt in der Praxis oft das Problem: Gasheizungen können ohne großen Effizienzverlust hohe Temperaturen erzeugen. Im Bestand sind daher Heizflächen verhältnismäßig klein dimensioniert. Gleichzeitig liegt hier jedoch auch das Potential:

  • Heizflächen wurden früher häufig nicht richtig berechnet: In vielen Räumen sind oft schon verhältnismäßig große Heizkörper verbaut
  • “Wir” haben uns an ein Heizverhalten gewöhnt, bei dem wir Heizkörper abstellen, wenn wir Räume kurze Zeit nicht verwenden. Durchheizen ermöglicht es, die gleiche Raumtemperatur bei geringerer Heizwassertemperatur zu erreichen
  • Häufig werden Heizkörper in einigen Räumen nicht verwendet, da “der Raum durch den Nachbarraum sowieso warm genug wird”. Eine verschwendete Heizfläche, die genutzt werden kann!
  • Energetische Sanierungen (Dämmen) bzw. oft sogar niedrigschwellige Ertüchtigungen (Fenster- und Türdichtungen, Rollädenkästen) verringern die Heizlast und somit die benötigte Heizwassertemperatur zum Erreichen der gleichen Raumtemperatur
  • Einzelne Heizkörper können kostengünstig ausgetauscht werden

Um nach Einbau einer Wärmepumpenheizung im Bestand keine Überraschung zu erleben, ist es wichtig, vorhandene Heizflächen, das Rohrsystem und den energetischen Zustand des Gebäudes (z.B. in einer Heizlastberechnung) aufzunehmen. Neben der Möglichkeit, den zu erwartenden Verbrauch bzw. die Effizienz der Wärmepumpe zu berechnen, zeigen sich hier auch Schwachstellen, deren Beseitigung die Effizienz mit einfachen Maßnahmen erhöhen kann.

Neben der theoretischen Berechnung des energetischen Zustands des Hauses ist es immer auch wertvoll, den Verbrauch der letzten Jahre wenigstens anhand des Brennstoff-Verbrauchs oder besser anhand der Zählerstände eines Wärmemengenzählers einschätzen zu können.

Was kann ich für Dich/Sie tun?

  • Vorabplanung bzw. Machbarkeitsanalyse Wärmepumpe im Altbau: Bestandsaufnahme, Abschätzung der Maßnahmen, welche für einen wirtschaftlichen Betrieb der Wärmepumpenanlage notwendig sind
  • Gegebenenfalls kann ich auch dabei unterstützen, messtechnisch - während der Heizsaison - bessere Daten zum Ist-Zustand aufzunehmen
  • sinnvolle Planung einer Wärmepumpenheizungsanlage - Aufnahme der notwendigen Daten zur effizienten Dimensionierung und gegebenenfalls ökonomischen Sanierung der Heizflächen bzw. einzelner Teile des Gebäudes
  • Begleitung des Prozesses mit dem/der Heizungsbauer:in, um eine Heizungsanlage zu erhalten, die optimal betrieben werden kann
  • Betreiber:innenschulung: Wie funktioniert meine Wärmepumpenheizung? Worauf kommt es an, um diese so energieeffizient wie möglich zu betreiben?
  • Optimierung der Heizungsanlage: Anleitung zum thermischen Abgleich, der nur von den Bewohner:innen des Hauses selbst in den ersten Wintern für optimalen Betrieb durchgeführt werden kann. Dieser stellt eine Anpassung des hydraulischen Abgleichs auf die realen Gegebenheiten des Hauses unter Berücksichtigung der Nutzer:innen-Bedürfnisse dar.

An dieser Stelle möchte ich auch auf das Online-Forum Haustechnikdialog hinweisen, wo es viele wertvolle Ratschläge und Hilfestellungen im Bereich Heizung, Lüftung und allgemeine Sanierungsmaßnahmen gibt.